Hast Du Mut, um Hilfe zu bitten?

„Jo, wir können was dagegen tun. Du bist ihm nicht hilflos ausgeliefert. Ich kann dich vor ihm beschützen!“, versprach er ihr leise.

„Nein, das kannst du nicht. Du verstehst das nicht."

"Oh, doch! Ich verstehe sehr gut. Ich weiß wie Rick tickt. Und Jo, auch wenn du es nicht hören willst: Du kannst dir professionelle Hilfe holen.“

 

Ich arbeite gerade diese Szenen in mein Buch ein, und mich gruselt es jedes Mal, wenn Jo sich gegen Hilfe sträubt. Dabei wäre es so einfach! Es gibt tausend Stellen, an die sie sich wenden könnte. Sie tut es aber nicht. Und das hat die unterschiedlichsten Gründe:

 

- Sie will niemanden in ihre Probleme mit hineinziehen.

- Ihr ist es peinlich, über ihre Probleme zu sprechen.

- Sie hat eh keine richtig guten Freunde und kann niemandem vertrauen.

- Sie denkt, sie muss das doch alleine schaffen und stark sein.

 

Die Liste könnte ich ewig fortsetzen. Warum Jo keine Hilfe annehmen will, hat aber in Wahrheit nur einen Grund: Sie traut sich nicht, die beklemmende Situation mit Rick zu verlassen.

 

Lieber soll es so bleiben, wie es ist. Es könnte ja auch von alleine besser werden.

Sich einer neuen Herausforderung zu stellen, ist womöglich schmerzhaft, und das Ergebnis könnte am Ende noch schlimmer sein als der Ist-Zustand.

Kennst Du das auch?